Text: Christian Hanke / Foto: Theater Zeppelin
„Schnuddelbuddel und Schnuddelpferd, sind als Baumeister sehr begehrt“, singen Stephanie Grau und Annika Larsmeyer vom Theater Zeppelin immer wieder in ihrer unterhaltsamen und lehrreichen Inszenierung „Schnuddel baut ein Wolkenhaus“ für Kinder ab drei Jahren, in der die beiden auch mit Handpuppen spielen. Denn sie bauen und bauen, die beiden Schnuddels, die dicke Freunde sind, und können gar nicht mehr aufhören. Erst das bescheidene Schnuddelzimmerhaus und das schon etwa größere Schnuddelpferdezimmerhaus, dann das Esszimmerhaus oben drauf. Das Honigeimerzimmerhaus daneben ist etwa speziell, aber es muss auch noch ein Balkonzimmerhaus, ein Vorlesefeierabendhaus, ein Besucherzimmerhaus mit Ventilator und Abzugskanal, ein Sternschnuppensammelhaus und schließlich ein Kanarienvogelsinghaus sein. Die Kinder, mit denen alle diese Häuser nach jeder Fertigstellung aufgezählt werden, haben auch noch einige Ideen: Malzimmerhaus oder Badezimmerhaus, die indes nicht aufgegriffen werden. Ein stilles Örtchen wird aber noch eingebaut. Die Kinder finden sofort den richtigen Namen: Pupshaus.
Stephanie Grau und Annika Larsmeyer zeigen ihr großes schauspielerisches Können und machen ihre Inszenierung, die auch das Thema Freundschaft behandelt, damit zu einem Hochgenuss, inklusive Bau-Song mit immer neuen Strophen. Peter Mann unterstützt dezent auf dem Cello und sorgt auch für die Baugeräusche.
Am Ende kracht das abenteuerliche „Wolkenhaus“ zusammen. Zu hoch gebaut – oder vielleicht doch nicht nur „manchmal verkehrt“, wie es im Refrain von Stephanie Grau heißt. Eine Erklärung bleibt wohltuender Weise aus. Aber für Gesprächsstoff ist gesorgt.