Text: Tilla Lingenberg | Foto: Theater Fata Morgana
Wer hätte gedacht, dass die sieben Zwerge und Hänsel und Gretel auch zum Friseur gehen? Nun, auch Märchenfiguren sind eitel und plaudern gerne mit Luigi Caldarelli im Friseursalon des Märchenlandes. Und Luigi wäre kein waschechter Friseur, wenn er nicht die ein oder andere Geschichte weiter erzählen würde. Zum Beispiel die Geschichte vom Bauernsohn Hans, dem bei der Geburt prophezeit wird, einmal die Tochter des Königs zu heiraten, was der König, als er das hört, unbedingt verhindern will. Aber all die gemeinen Aktionen des Königs gegen Hans, wenden sich von der gemeinen Schurkerei in Glück, denn auch das wurde bereits bei seiner Geburt festgelegt: Hans hat immer Glück. Mit diesem Glück, und dank der Hilfe seiner Weg-Bekanntschaften, entkommt er allen gefährlichen Fallen, die ihm der König stellt, und schafft es sogar aus der Hölle wieder lebendig heraus. Und natürlich bekommt er die Prinzessin und es gibt ein glückliches Ende.
Luigi, charmant gespielt von Karl-Heinz Ahlers, ist nicht nur ein leidenschaftlicher Friseur und Erzähler, er muss einfach die Erlebnisse von Hans sowie aller Figuren, denen er begegnet, mit den Utensilien aus seinem Salon vorspielen. Praktischerweise findet sich in seinem Laden alles, was er brauchen kann, um das Märchen vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ fantasievoll und abwechslungsreich zu illustrieren. Ausstatter Marcel Weinand hat Luigi hierfür einen wunderbaren italienischen Retro-Friseursalon zusammengestellt, wo auch eine kitschige Glitzergondel nicht fehlen darf.
In der Haarsprayumflorten Inszenierung von Hartmut Fiegen wird ein Fön zum Sturm und Papilloten zu den Zigarren des Teufels. Bei der kreativen Umnutzung des Friseurbedarfes lachten Kinder und Eltern herzlich bei der Aufführung des Theater Fata Morgana im Fundus Theater im Rahmen des Kindertheatertreffens 2018.