Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Opera stabile“

Neulich war ich mit Tara in der Opera stabile bei der Uraufführung vom „Baal-Tier-Epos“, einer Oper von Petrosie Baal, einem polnischen Komponisten. Da Tara Epos liebt und der alte Abo-Preis verträglich war, ging ich mit. Das Werk handelt von Eisbaer Plato der mit einem Raben eine so aparte Lieb hat, dass Plato Rabes Ei ausbrütet. Nur eine einzige Arie labt Epos, gesungen vom Raben, der nach seiner Abreise Plato schmerzlich vermisst, was er von einer Eibe pastoral verkündet.

Laut Programmheft fand der Pole rabiates Libretto in einer unveröffentlichten  Sammlung. Eine unbekannte alte Prosa, bei der vor allem die Ei-Parabel Ostpolnische Linguisten faszinierte, denn sie fanden heraus: der Baer Plato sei eine Metapher für parteilose Abgeordnete. Die Intendanten-Aera bot Spiel und Musik auf hohem Niveau und man bekam bisher mit einem Abo reale Tips, aber diese Oper, mit nur einer Arie, salbte Po, um es einmal nett auszudrücken.

Mit Tara ist es Tradition, nach der Oper Salat bei „Petro“ zu essen. Dort jedoch posierte Baal, der Komponist, was uns abhielt dort einzukehren, was mir ganz recht war, denn im Saal bei Petro lief die „Pastorale“ bei Tag und Nacht und ich konnte keine Musik mehr hören. Wir gingen deshalb ins Areal bei Post, dort war an diesem Abend Obers Tip: Aale. Am Nebentisch das Paar lobte sie und so endete dieser Abend bei Fisch.

Text: Tilla Lingenberg

(Ein Anagramm bezeichnet ein Wort, das durch Umstellung der Buchstaben eines anderen Wortes gebildet wurde. Beispiel: Aus BUCHSTABEN wird BUNTSCHABE oder TASCHEN-BUB usw.)

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