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Aufbruch/Inqilab

Deutsches Schauspielhaus
Aufbruch

Mubarak ist blind für die Bedürfnisse seines Volkes

Text: Dagmar Ellen Fischer / Foto: Andreas Schlieter

„Alles, was Spaß macht, ist in diesem Land verboten!“ Das merkten 2011 vor allem junge Ägypter und rebellierten gegen ihren totalitären Staat. Und setzten lautstark demonstrierend Veränderungen in Gang: Es folgte ein politischer Frühling, der Pressefreiheit und ein Ende der religiös motivierten Frauenfeindlichkeit versprach … Doch fünf Jahre später ist davon nichts mehr übrig, die Militärregierung scheut sich nicht vor weiteren Menschenrechtsverletzungen und Repressalien. Soweit die offizielle Nachrichtenfassung. Autor Michael Müller gelingt es in seinem jüngsten Stück „Aufbruch/Inqilab“, diesen Zeitabschnitt aus der Sicht weniger junger Menschen zu erzählen – und plötzlich werden aus Meldungen persönliche Schicksale, die unter die Haut gehen: Blogger Jared kämpft im Internet gegen das Regime, sein Bruder Lunis hingegen will lieber unauffällig stillhalten; als zwei sehr unterschiedliche Mädchen den Freiheitskampf unterstützen, kommen moralische Konflikte unter den Brüdern hinzu. Und plötzlich schlägt der Staatsapparat zurück, nimmt Gefangene und stempelt die fortschrittlichen Rebellen als drogensüchtige Terroristen ab…

Schauspielhaus-Ensemble-Mitglied Michael Weber inszenierte die Uraufführung mit Studenten und Absolventen der Hamburger Schauspielschule Frese sowie mit Schauspiel-Kollege Kai Hufnagel für Zuschauer ab 15 Jahren – 70 spannende und aufwühlende Minuten.

Aufführungen: 13. u. 14.6. um 10:30 Uhr, 10.6. um 18 Uhr, 12. u. 13.7. um 19 Uhr,
Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 7,50-13 Euro, Tel. 24 87 13   

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