Text: Dagmar Ellen Fischer | Foto: Pedro Gato
Sie tragen Sockenhalter und ihr Vermögen mit Fassung. Aber wer will schon leben wie die Superreichen? Grauenvoll: Morgens Tennis mit Champagner inklusive nervigem Personal, tagsüber stressige Termine und permanenter Konkurrenzdruck, und am Abend kommt man kaum dazu, in Ruhe eine Linie Koks … Stopp, vieles im Leben der Reichen und (weiß Gott nicht immer) Schönen blieb bisher geheim. Doch damit ist jetzt Schluss: Die spanische Truppe Yllana zeigt witzig, was der Geldadel wirklich treibt. Ohne Worte.
Die vier Kerle spielen „Brokers“, also jene Typen aus der Finanzwelt, die großes Geld bewegen, ganz ohne Sprache. Stattdessen erzählen sie mit ihren Körpern und Requisiten von zu Hause, begleitet von jeder Menge unappetitlicher Geräusche und protziger Projektionen. Ihre Macken sind abendfüllend, wie die zweistündige Show zeigt. Das Besser-Sein als alle anderen treibt mitunter makabre Blüten: Immer gibt es einen, der den originelleren Autotüröffner hat (seinen Penis) oder dessen Turnschuhe abgefahrener aussehen (mit Beleuchtung), und im Notfall schrecken besessene Broker auch vor blutiger Besitzstandswahrung nicht zurück. Zum ersten Mal in Deutschland: Männertypen zum Abgewöhnen, eine Show zum Verlieben.
Bis 25.9., tgl. außer Mo. 20 Uhr, So. 17 Uhr, Fliegende Bauten, Glacischaussee 4
Tickets ab 23,90 Euro, Tel. 881 411 880