Schülerkritik

Der Hamburger Kodex (Fundus Theater)

Fundus Theater

Soll ich petzen? Wie gehe ich mit Lügen um? Darf ich einen Schnee­leo­par­den essen? Fried­rich hat Manfreds Manda­rine gestoh­len. Nun müssen die ande­ren Charak­tere ihre Lösungs­an­sätze für das Problem demons­trie­ren. Auf diese Weise werden im Thea­ter­stück „Der Hambur­ger Kodex“ von Regis­seu­rin Julia Hart viele mora­li­sche Werte spie­le­risch darge­stellt. Die Themen­breite reicht von Gerech­tig­keit über das Recht auf das eigene Leben bis zu Chan­cen­gleich­heit. Das Ziel des Stückes ist die Aufstel­lung des „Hambur­ger Kodex“. Zur Aufstel­lung des „Hambur­ger Kodex“ fungie­ren sechs Darstel­ler als Mode­ra­to­ren und schlüp­fen in unter­schied­li­che Rollen und stel­len ihre Themen vor. Die ande­ren Schau­spie­ler nehmen neue Charak­tere an und spie­len ihre Devi­sen. Die beste Lösung wird zum Kodex geschrieben.

Zur Entschei­dung wurde auch öfter das Publi­kum mit einbe­zo­gen, welches aber kaum Einfluss auf das Stück nehmen konnte. Dies mag wie eine Demons­tra­tion von Macht­il­lu­sion erschei­nen, jedoch erklärte die Regis­seu­rin später, war man die Auffüh­rung dadurch zeit­lich begren­zen wollte.

Mal wurde eine Gerichts­ver­hand­lung darge­stellt. In dieser haben eine Möwe und ein Angler darüber gestrit­ten, wer mehr Recht auf einen Fisch hat, oder ob der Fisch nicht ein Recht auf ein eige­nes Leben hat. Dann gab es die Diskus­sion, ob man einen Schnee­leo­par­den fürs eigene Über­le­ben oder das Über­le­ben einer Gruppe töten und essen darf. Außer­dem gab es die Inno­va­tion eines „Live-Labors“. Das ist eine Art der Spiel­form, bei der die Spie­ler ihre Ideen spie­len, wie man sich in einer bestimm­ten Situa­tion verhal­ten soll. Nach rund 60 Minu­ten musste das Publi­kum entschei­den, ob dieser Kodex so umge­setzt werden sollte. Durch den Aufbau der Bühne, die zum großen Teil in der Mitte der Tische war, wurde gut mit dem Publi­kum gear­bei­tet. Auch an den Tischen oder hinter denTi­schen wurde gespielt. Dadurch wirkte es sehr leben­dig. Auch die Form der Video­dar­stel­lung wurde im Stück genutzt sowie Geräu­sche aus allen Richtungen.

Ich würde das Stück für Kinder ab zehn Jahren empfeh­len. Es enthält viele witzig und spie­le­risch erklärte philo­so­phi­sche Fragen des Lebens und dea eige­nen Verhal­tens. Es wird zum Lachen und zum Nach­den­ken anre­gen. Auch Ältere Menschen werden gefal­len an diesem Stück finden, da es nett gestal­tet ist und auch sie ihre eige­nen Grund­sätze über­den­ken können. Ich war dauer­haft gefes­selt und die Themen, welche thema­ti­siert wurden, haben mich sehr inspi­riert, über meine Meinung noch mal nach­zu­den­ken. Alle Darstel­ler haben souve­rän gespielt und haben sich völlig ihren Rollen hinge­ge­ben. Die Kinder­schau­spie­le­rin als Anika hat mich am meis­ten begeis­tert. Ich kann das Stück jegli­chen Eltern inklu­sive ihren Kindern sowie allen Schul­klas­sen empfehlen.

Laura Heiduk
Ida Ehre Schule, 12. Klasse

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