Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Hansestadt Hamburg“

Du meine Hansestadt Hamburg,
wo ich lebe, da ich Mundart gehasst hab,
und weil ihr hier geruhsam Stand habt,
da hier jeder zu seinem Grundthema Bass hat.
Wo einst sich ausdehnt Brahms Tag hinein in tiefe Nacht,
bis sich vom Komponieren Brahms Hand gestaut hat.
Wo am Samstag U-Bahn dreht pausenlos ihre Runden,
und, da Du Drang hast behutsam eine Umwelthauptstadt zu sein,
seit Jahren geruhsam Stadtbahn-Pläne diskutiert werden,
und Du zu einem Bus-Tag daher mahnst.
Wo auf der Reeperbahn nachts um halb eins der Bastard Hans umgeht,
und  Du schon in manch einem Rotlicht-Abgrund Thema sahst für einen Skandal.
Wo, auch wenn der Bussard gemahnt hat,
andernorts Pleitegeier genannt,
Du noch lange nicht um jedes Rathaus-Hemd bangst,
auch wenn Du am Abhang darum stehst.
Wo, auch wenn tagelang feuchte Luft herrscht,
und Du nebelig hinter einem Damast-Behang ruhst,
ich auch Hundstage smart hab in Dir,
meiner Hansestadt Hamburg.

Text: Tilla Lingenberg

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