Anna Gramms Ansichten

Diesmal: „Intendanzwechsel“

Text: Tilla Lingenberg

Neulich sinnierte ich über die letz­ten Inten­dan­z­wech­sel im Schau­spiel­haus. Der Auslö­ser 2010 war ein „Etat-Schwatz nenne Leid“-Termin im Rathaus, als es dort mit aetzend Wech­sel­sinn hieß: Die Kultur-Etat-Daten, welch Zinsen bisher zugrunde gele­gen hätten, wären leider ein Irrtum. Worauf­hin Inten­dant S. mit unbe­kann­ten Zielen entschwand, und nur noch von Ferne weinend schnalzte.

Nun galt es einen schnel­len Deal schnit­zen: Wen sollte die neue Sena­to­rin beru­fen? Die Entschei­dung fiel Nachts: Zwei Lenden würden sich den Job teilen, denn zwei schal­ten und walten mögli­cher­weise besser. Tatsäch­lich hieß es bald: „Die Zwei handeln Cents wie Euro“, und nie erfuhr die Öffent­lich­keit von einem Tal zwischen denen. Erst gegen Ende entwich denen Salz und man hörte die Kriti­ker öfter dezent: „Ach“ winseln und fragen: „Wann endlich setze der Senat eine Person an die Spitze, die zukünf­tig mit Elan Wende schnitzt?

Nun bekommt das Schau­spiel­haus zum ersten Mal keinen leiten­den Schwanz, sondern eine Frau Inten­dan­tin. Diese wird hoffent­lich salzen echten Wind, was man schon bei ihren Plänen ahnt, denn welch Einsatz, gleich drei grie­chi­sche Dramen in mindes­tens acht wilden Szenen an einem Abend zu zeigen. Ich denke mir: „Du weichst den Lanzen der Poli­ti­ker nicht aus, denn nach elen­den Zwist mit dieser Spezies in Köln hast Du bewie­sen: Du hast den Cannes Helden­witz.“

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