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Ein Süppchen für den Wolf

Theater Funkenflug im Fundus Theater
Ein Süppchen für den Wolf

Sieht so ein Vege­ta­rier aus? Katrin Lowitz’ Wolf verzich­tet auf die Fleischeinlage

Text: Christian Hanke | Foto: Theater Funkenflug

Die Zuta­ten hat er beisam­men und so  freut er sich schon auf sein Süpp­chen, der Wolf, der in einem Häus­chen mitten im Winter­wald wohnt. Möhren, Lauch, Selle­rie und Kohl hat er zusam­men­ge­sam­melt, Kartof­feln sind im Keller. Da schneit ihm im wahrs­ten Sinne des Wortes ein klei­nes Schaf in die warme Stube. Ausge­ris­sen aus der heimi­schen Scheune, weil es dort so lang­wei­lig ist. Nun hat es sich im kalten Wald verirrt.

Ein brisan­tes Szena­rio hat das Thea­ter Funken­flug mit dieser Konstel­la­tion in seinem Stück „Ein Süpp­chen für den Wolf“ von den Geschwis­tern Katrin und Marc Lowitz entwi­ckelt, denn ange­sichts des uner­war­te­ten Besuchs bekommt der Wolf Appe­tit auf „Schaf mit Kart­öf­fel­chen“. Doch als der Gast den Haus­her­ren auffor­dert ein Lied zu singen, damit es noch eine Runde schla­fen kann, folgt der Wolf dieser Auffor­de­rung, bis das Schaf sanft entschlum­mert ist. Und es kommt noch besser. Weil der Besuch so nett und lieb ist, bezähmt der Wolf seine Natur, zunächst nur mit einem Seil um die Schnauze, dann aus freien Stücken, bringt das Schaf nach Hause zurück. Nun trifft man sich öfter.

Mit Puppen, einer dreh­ba­ren Haus­fas­sade, die Innen- und Außen­wand darstellt, sowie Möbeln, Haus­rat und Gemüse im Klein­for­mat erzählt Katrin Lowitz ihre Geschichte vom Wolf und dem Schaf und verdeut­licht dabei geschickt ihre Rolle als Erzäh­le­rin, die nicht in die Geschichte eingrei­fen kann. Befragt auch gele­gent­lich die Kinder, die sich von dem mit Musik, Gesang und passen­dem Licht­ein­satz unter­stütz­ten Gesche­hen mitrei­ßen lassen. Insbe­sondre aber trägt Katrin Lowitz als erzäh­lende „kleine Frau“ mit ihrem schau­spie­le­ri­schen Können die gelun­gene Insze­nie­rung ihres Bruders.

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