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Somnambulia

Schmidts Tivoli
Somnambulia

Caro­lin Forten­ba­cher und Sascha Roter­mund beim nächt­li­chen Tête-à-Tête

Text: Dagmar Ellen Fischer

„Was denkt Ihr, wie geht es bei uns Zuhause zu?“, fragt Caro­lin Forten­ba­cher unver­mit­telt ins Publi­kum. Mutige aus den ersten Reihen rufen Adjek­tive wie „span­nend“, „chao­tisch“… Ganz falsch. „Kitschig“ korri­giert die Sänge­rin mit der Fünf-Okta­ven-Stimme und singt mit ihrem Mann Sascha Roter­mund aus dem Nähkäst­chen: „Inti­mate Night“ heißt das Format, und die Beiden luden am Diens­tag zur Premiere des neuen Programms ins „Schmidt­chen“.

Ein Ehepaar, zwei Barho­cker und als dritte Musi­ke­rin Pirkko Langer am Cello, mehr braucht es nicht für den rausch­haf­ten Abend. Der heißt „Somnam­bu­lia“ und bündelt Lieder, die man nachts gern hört, wenn man nicht schla­fen kann oder will… Gleich mit dem ersten, eroti­schen Song von Leonard Cohen „Dance me to the End of Love“ fangen die Drei ihre Zuhö­rer gründ­lich ein — und lassen sie zwei Stun­den lang nicht mehr los.

Stilis­tisch zwischen so unter­schied­li­chen Genres wie drama­ti­schem Chan­son („Malade“) und flap­si­gem Deutsch-Pop („Hinter dem Burnout“), Klas­si­kern von „Mr. Bojan­gles“ bis ABBAs „Dancing Queen“, haben doch alle eines gemein­sam: Das garan­tierte Gänse­haut-Feeling. Damit es nicht zu gefühl­voll wird, wirft Roter­mund über seine Gitarre hinweg ein paar spöt­ti­sche Sprü­che ein, und Forten­ba­cher macht sogar vom Hocker aus den Clown — so geht’s also zu im Musiker-Haushalt.

Nächste „Inti­mate Night“: 6.12., 19 Uhr, Schmidt­chen, Spiel­bu­den­platz 21, 18-23 Euro, Tel. 31 77 88 99 

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