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Wunderseltsame Lebensbeschreibung …

Open-Air-Sommertheater, No. 19, August 2014
Herbei, wer kein Feigling ist! Katharina Röther lockt als Courasche

Herbei, wer kein Feig­ling ist! Katha­rina Röther lockt als Courasche

Viele Bühnen lassen ihre Vorhänge in den Sommer­mo­na­ten geschlos­sen. Viele Thea­ter­ma­cher treibt es nach drau­ßen: auf Plätze und in Parks, an Flee­trän­der und auf Kirch­höfe, durch Stra­ßen­züge und an Hafen­be­cken entlang. Unsere neun­zehnte Ankün­di­gung gilt dem Sommer­thea­ter St. Georg.

Das Sommer­thea­ter St. Georg bietet schon seit 2002 immer wieder Open-Air-Insze­nie­run­gen auf dem Sankt Georgs-Kirch­hof. Das Ensem­ble um die Schau­spie­le­rin und Regis­seu­rin Katha­rina Röther möchte mit unkon­ven­tio­nel­len Bear­bei­tun­gen großer Komö­dien anspruchs­voll unter­hal­ten. Dieses Jahr steht sie aller­dings allein auf der Bühne, und zwar mit der „Wunder­selt­sa­men Lebens­be­schrei­bung der Coura­sche“, einem Thea­ter­solo nach H. J. C. von Grim­mels­hau­sens Schel­men­ro­man aus dem 17 Jahrhundert.

Die Ankün­di­gung liest sich so: „Die ‚Courage‘, kennt man die nicht von Brecht? – Stimmt, aber: Es ist alles nur geklaut! Denn dass die Figur der berühm­ten Marke­ten­de­rin ursprüng­lich aus der Feder von Grim­mels­hau­sen stammt, der den Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg aus nächs­ter Nähe miter­lebte, ist kaum bekannt.
Ehrlich, derb und scho­nungs­los plau­dert die Coura­sche aus ihrem Leben. Wie sie sich zum Schutz vor anrü­cken­den Trup­pen als Mann verklei­det und sich fortan als Land­strei­che­rin, Solda­ten­frau, Marke­ten­de­rin, Zigeu­ne­rin und Hure durchs Leben schlägt. Der Krieg wird auf den Schlacht­fel­dern ebenso ausge­foch­ten, wie in den (Ehe)betten. Ihrem Degen, wie ihrer fleisch­li­chen Begierde, fällt mancher Mann zum Opfer. Über­le­ben und Genie­ßen heißt das Motto.
Die ‚Coura­sche‘ gilt nicht nur als die erste weib­li­che Ich-Erzäh­le­rin der deut­schen Lite­ra­tur, sie ist auch ein durch­trie­be­nes Weib, ein ausge­fuchs­tes Luder, ein echtes Raben­aas, mit erstaun­lich moder­nen Ansprü­chen an das Leben im Allge­mei­nen und die Männer im Besonderen.“

Foto: Sommer­thea­ter St. Georg

• Ort: Sankt Georgs Kirch­hof 19, nahe Hauptbahnhof
• Sitze: Es besteht freie Platz­wahl, die Plätze sind zum großen Teil mit Schir­men überdacht.
• Termine: 16./17., 22./23., 30.8.14, jeweils 20 Uhr
• Eintritt: 10 Euro im Vorver­kauf; Abend­kasse 12 Euro, ermä­ßigt 8 Euro
• Vorver­kauf: Kultur­la­den St. Georg, Alex­an­der­str. 16, Tel. 040 / 28 05 48 62 oder info@kulturladen.com
• Weitere Infos: www.sommertheater-hamburg.de

 

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