Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Römischer Garten“

Neulich erfuhr ich, dass im Roemischen Garten kein Sommertheater mehr stattfinden darf, da die stoerrigen Macher nicht mehr erwünscht sind. Kein organischer Meter der schönen Anlage soll mehr durch die Lautstärke geschmorter Arien in der Dämmerung magisch erroeten, obwohl nachweislich jeder Mime dezibelmäßig nach Rechtsnorm agiere. Vermutlich ist enormste Rachgier der Anwohner hier Ursache dieses maechtigen Errors einer Stadt, die jede Schraege normiert wie der geometrische Narr.

Auch die Musiker des Regenmacher-Trios bedauern, dass sich dort wohl nie mehr rege romantischer Geist, geschweige denn ein, von einem Monarch regiertes Königreich Popo („Leonce und Lena“). Diese Einschränkung der kulturellen Vielfalt ist wie ein gestrichener Amor in einer Liebesgeschichte und sollte die, die so regieren, schamrot werden lassen. Vielleicht können die Beteiligten hier noch einmal mit Gemach sortieren, denn ich finde: sie reagierten morsch.

Text: Tilla Lingenberg

(Ein Anagramm bezeichnet ein Wort, das durch Umstellung der Buchstaben eines anderen Wortes gebildet wurde. Beispiel: Aus BUCHSTABEN wird BUNTSCHABE oder TASCHEN-BUB usw.)

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