Anna Gramms Ansichten / Kolumne

Diesmal: „Shakespeare“

Text: Tilla Lingenberg

Neulich war ich in einer Art Shake­speare-Jubi­lä­ums-Potpourri-Perfor­mance, zu dessen 450. Geburts­tag. Ich dachte, ich saehe Kasper-Thea­ter. Seine wunder­bare Komö­die „Ein Sommer­nachts­traum“ wurde in „Hase-Park-See“ umbe­nannt, da man meinte, im Park saehe es urig aus, wenn Puck für Fuchs und Hase kaspere, wobei vom Origi­nal wenig übrig bleibt.

„Der Sturm“ wurde ledig­lich mit einer Ballade, „Wenn ich das Kap sehe, rase ich los“, abge­han­delt und aus „Hamlet“ wählte man den Ausschnitt, in dem der Titel­held sich über seinen Onkel Clau­dius empört: „Askese? Pah, er doch nicht!“, um dann die soge­nannte „Mause­falle“ zu planen. Leider hier wört­lich genom­men, denn Hamlet verteilt mit einer weite­ren Phrase Kaese auf der Bühne.

Abschlie­ßend ein Ausschnitt aus „Macbeth“. Man sieht ein Ehepaar kess in einer kolos­sa­len Toma­ten­schlacht alle bewer­fen, die Macbeths Aufstieg zum König im Weg stehen. Ich flüch­tete und dachte nur: „So einen Kaese, he, spar ich mir demnächst lieber.“

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