Text: Tilla Lingenberg
Neulich beim Sommerfestival führte uns Vaters Fimmel, so zeitig wie möglich vor Ort zu sein, viel zu früh ins Foyer. Dort projizierten sie einen Kurzfilm von „Sam“ an die Wand, gesponsert von der Messe-Firma „Volt“.
Ein Schauspieler aus der Serie „Filmstar vom See“ erzählt: „Wenn du Feuer und Flamme seist vor Leidenschaft für den Beruf, aber Lampenfieber hast, musst du mit Fleiss vorm Atem-Holen immer soft ,Slave‘ hauchen, dann wirst du seltsam frei vom ganzen Druck.“
Ein Slave, der ins Bild kommt, meint trocken: „Verzeihung, eigentlich wahrt ein Slave meist Form, vor allem vorm Islam Feste, aber du gibst mir mit deiner Alm-Fresse Motiv, dir weh zu tun. Du laermst fies vom Druckabbau? Bitte schön!“ Und er kickt den Star mit dem Stiefel vom Mars, so dass dieser, wie eine Amsel steif vorm Herzinfarkt, erst mal fies vom Planeten fällt.
Ich höre eine Kuratorin flüstern: „Sam verfilmte so seine traumatische Kindheit. Er sagt, es stamme Frivoles immer aus einer unglücklichen Kindheit. Leider verfiel Sam Most, aber da er kein Moslem sei, frevle Sam somit immerhin keiner Religion.“
Ich fand, dass der Film massivem Foltern glich und war froh, dass wir nach vormals steifem Rumstehen endlich in unsere eigentliche Vorstellung gehen konnten.