Schauspiel

Vergiftete Köder
Kritik / Schauspiel

Vergiftete Köder

„Wie geht’s uns denn?“, Lisa Politt solo im Polittbüro

Arri­viert und frisch frisiert – alles glatt, nicht eine wider­spens­tige Locke stiehlt sich hervor. Die Dame da vorne auf der Bühne wahrt Conten­ance in allen Lebens­la­gen, will heißen: in allen Posi­tio­nen auf ihrem Deck­chair. Eifert sie, wenn auch mit schwar­zer Mireille-Mathieu-Perü­cke statt mit blon­dem Beton, ihrem Vorbild Hanne­lore Kohl nach?

Kritik / Schauspiel

Kipplige Balance

„Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“, Hamburger Kammerspiele

Das Publi­kum ist mit dem festen Willen gekom­men, sich zu amüsie­ren. Offen­sicht­lich. Der Thea­ter­abend hat noch gar nicht rich­tig ange­fan­gen, da geht’s schon los – mit dem Lachen. Zum Beispiel, wenn einer der drei Herren auf der Bühne, die da am Tisch vor sich hin warten, den Pull­over ein wenig lupft und sich die bloß­ge­legte Bauch­welle kratzt. Ja, das ist lustig.

Nachsitzen!
Kritik / Schauspiel

Nachsitzen!

„Goldene Hochzeit“, Thalia Gaußstraße

Das Thalia Thea­ter beging „Goldene Hoch­zeit“ anläss­lich des Anwer­be­ab­kom­mens zwischen der Türkei und Deutsch­land vor fünf­zig Jahren. Eine Woche lang gab es dazu ein Festi­val in der Gauß­straße.

Keine Euphorie
Kritik / Schauspiel

Keine Euphorie

Rückblick auf das Hamburger Theaterfestival

Das privat finan­zierte Hambur­ger Thea­ter­fes­ti­val ging 2011 in die dritte Runde. Die Kultur­se­na­to­rin Barbara Kisse­ler lobte zur Eröff­nung das große Enga­ge­ment der Hambur­ger Bürger­schaft, das sie nach ihren Berli­ner Erfah­run­gen ange­nehm über­rascht habe. Der Inten­dant Nico­laus Besch hatte auch 2012 wieder viele klang­volle Namen verpflichtet.

Filmklassiker als Karussell
Kritik / Schauspiel

Filmklassiker als Karussell

„Der blaue Engel“, Komödie Winterhuder Fährhaus

Jahr­marktsat­mo­sphäre in der Komö­die Winter­hu­der Fähr­haus. Wie ein großes Karus­sell lässt Regis­seur Klaus Gend­ries seine Insze­nie­rung vom Film­klas­si­ker „Der blaue Engel“ in neuer Fassung von Peter Turrini nach dem  Roman „Profes­sor Unrat“ von Hein­rich Mann stän­dige Drehun­gen vollziehen.

Kritik / Schauspiel

Ohr am Draht

„Lauschangriff“, Lichthof Theater

Es beginnt schein­bar harm­los mit dem Gespräch eines Liebes­paars (Karen Köhler und Chris­to­pher Weiß) unter freiem Himmel. Doch das laufende Tonband auf dem Tisch und der nervöse Mann mit dem Kopf­hö­rer (Stephan Möller-Titel) machen deut­lich: Die Situa­tion ist brisant. Das Pärchen wird abgehört.

Kritik / Schauspiel

„Leonce und Lena“, Theater N.N. im Römischen Garten

„Wohl­ver­wahrt“ sollte der aus poli­ti­schen Grün­den aus Hessen geflo­hene Georg Bücher beim Unter­su­chungs­rich­ter abge­lie­fert werden, heißt es in einem Steck­brief von 1835. Wohl­ver­wahrt hat auch Dieter Seidel, Chef des Hambur­ger Thea­ters N.N., das Geheim­nis, wie es ihm gelun­gen ist - trotz chro­ni­schen Geld­man­gels - ein so quali­fi­zier­tes Ensem­ble für seine […]

Kritik / Schauspiel

„Homo faber“, Theater in der Basilika

Max Frischs wunder­vol­len Tage­buch­ro­man „Homo faber“ aus Anlass seines 100. Geburts­tags in eine Bühnen­fas­sung umzu­for­men, ist ein kühnes Unter­fan­gen, das der Lite­ra­tin und Regis­seu­rin Alice Asper wirk­lich voll­endet gelun­gen ist. Jetzt hat sie ihre klare, durch­sich­tige und dem Hand­lungs­fa­den der Vorlage sensi­bel nach­spü­rende Version im Thea­ter in der Basi­lika auf […]

Stephan Stock
Kritik / Schauspiel

Kleine Bühne – große Nähe

„Vom Schlachten des gemästeten Lammes und vom Aufrüsten der Aufrechten“ und „Tears in Heaven“

Die Fleet­street hat die Gruppe vorschlag:hammer, die Gewin­ner des Körber­fes­ti­vals 2010, noch einmal für ein Wochen­ende nach Hamburg holen können: mit ihrem Preis­trä­ger­stück „Vom Schlach­ten des gemäs­te­ten Lammes und vom Aufrüs­ten der Aufrech­ten” und mit ihrer neuen Produk­tion „Tears in Heaven”.

Mit bestem Timing auf Erfolgskurs
Interview / Schauspiel

Mit bestem Timing auf Erfolgskurs

Aufsteiger Stefan Haschke

Er ist noch recht neu im Ensem­ble des Deut­schen Schau­spiel­hau­ses, und doch kennt er sich bereits gut aus im größ­ten deut­schen Sprech­thea­ter. Stefan Haschke (28) hat schon in fünf Schau­spiel­haus-Produk­tio­nen gespielt, bevor ihn das Thea­ter an der Kirchen­al­lee fest verpflich­tete. GODOT sprach mit dem Aufstei­ger, der als „Herr Lehmann“ ins Rampen­licht stürmte, über Thea­ter, Humor, Fami­lie, sein Moped und gutes Timing.