Schauspiel

Frei ist, wer frei ist
Highlight / Kritik / Schauspiel

Frei ist, wer frei ist

„Zweimal lebenslänglich“, Altonaer Theater

Elf Männer. Im Leben je ein Schicksal, auf der Bühne immer ein paar zu viel. Aus Steven Kings Romanvorlage „Pin-up“ wird in der Inszenierung von Axel Schneider im Altonaer Theater immer nur dann Theater, wenn sich mindestens neun der elf Protagonisten gerade backstage befinden. Erst in der intimen Konfrontation der Charaktere wird nachvollziehbar, worum es in diesem Stück gehen könnte: um das eigene Leben, um Autonomie, Würde und Freiheit – und den Kampf darum. […]

Mit Melancholie zur Tat
Highlight / Kritik / Schauspiel

Mit Melancholie zur Tat

„Quijote. Trip zwischen den Welten“, Thalia Theater

Ein hohes Lied auf die Fantasie: Werdet alle Don Quijote! La Mancha ist Hamburg und euch stehen alle Möglichkeiten offen. Während draußen vorm Theater die Occupy-Bewegung neue Zelte aufschlägt, wird drinnen ein verwandter Kampf gegen Windmühlen beschworen – in einem Bühnenbild, das stellenweise an die Buden draußen vor der Tür erinnert. […]

Geld regiert die Welt
Highlight / Kritik / Schauspiel

Geld regiert die Welt

„Gethsemane“, Ernst Deutsch Theater

Wohl dem Theater, das ein Stück über die Verquickung von Politik und Wirtschaft spielt und eine Drehbühne hat. Diese Technik eignet sich famos, um das ewige Karussell aus Macht und Einfluss, das Politik und Wirtschaft immer wieder unheilvoll zusammenführt, in ein bewegtes Bild zu fassen. So dreht sich das Bühnenbild derzeit im Ernst Deutsch Theater Szene für Szene, denn auf dem Spielplan steht die deutschsprachige Erstaufführung von „Gethsemane“, einem Stück über eben dieses Thema von dem renommierten britischen Dramatiker und Drehbuchschreiber David Hare.

Unterhaltung … mehr nicht!
Highlight / Kritik / Schauspiel

Unterhaltung … mehr nicht!

„Der grosse Gatsby“, Deutsches Schauspielhaus

Es ist nicht recht einsehbar, welche Kriterien die (interimistische) Leitung des Schauspielhauses an der Kirchenallee nach dem rüden Weggang des qualitäts- und maßstabsbewussten Friedrich Schirmer bei der Auswahl ihrer Stücke und daraus entstehender Produktionen leiten. Das läßt sich seit Beginn dieser ersten „Vertretungs-Spielzeit“ also mit tiefem Bedauern seit dem unverstehbar in einer Großküche angesiedelten „Cyrano“ konstatieren. […]

Beifall für Elternabend
Highlight / Kritik / Schauspiel

Beifall für Elternabend

„Frau Müller muss weg“, Winterhuder Fährhaus

Jessica, die Elternsprecherin, bringt es auf den Punkt und warnt vor Zweifeln oder Kompromisslösungen: Frau Müller muss weg! Zwar haben sich nur fünf Mütter und Väter der Klasse 4b zum Gespräch mit Frau Müller, der Lehrerin ihres Nachwuchses, zum abendlichen Gespräch im Klassenraum eingefunden, der noch mit den Ergebnissen des letzten Herbstprojektes geschmückt ist, doch die Entscheidung, so die Elternvertreterin, sei mit großer Mehrheit gefällt worden. Es gehe nur noch darum, sie Frau Müller mitzuteilen. […]

Theaterchef wird Filmemacher
Highlight / Interview / Schauspiel

Theaterchef wird Filmemacher

Gunnar Dreßler nach der Basilika-Schließung

Der letzte Vorhang fällt nach der Vorstellung von „Suche impotenten Mann fürs Leben“ am 25.Februar 2012: Nach mehr als 22 Spielzeiten wird das Theater in der Basilika geschlossen. GODOT sprach mit Gunnar Dreßler, dem Mann, der das Theater in der Basilika 1989 gründete und seitdem dessen Leiter war. […]

Gaudi statt Kritik
Highlight / Kritik / Schauspiel

Gaudi statt Kritik

„Leben und Erben“, Malersaal

Auf zwei Videoprojektionen an den Wänden des Malersaals läuft ein Mann (Stefan Haschke) zu Beginn der Uraufführung des Stücks „Leben und Erben“ von Oliver Kluck durch die HafenCity, ruft immer wieder: „Hallo! Ist irgendjemand da?“ In der ersten Szene stellt sich ein geldschwerer Hausbesitzer die Fragen, ob er ein Haus kaufen oder ob er es nicht kaufen soll. Auf beide Fragen antworten seine vier unterwürfigen Angestellten im Chor mit Ja. Alles klar. Es geht also um Immobilien, Spekulation und vereinsamte Szeneviertel. […]

Meldung / Schauspiel

Mord als Zivilcourage?

„Schuld und Sühne“, Monsun Theater

Raskolnikow, der berühmte Anti-Held aus Dostojewskijs Roman „Schuld und Sühne“ (Neuübersetzung: „Verbrechen und Strafe“) kommt auf die Bühne des Monsun Theaters. Regisseur Hans-Peter Kurr hat den Stoff um den dünnhäutigen Studenten, der aus Kalkül einen Mord begeht und sich seine Gewissensbisse nicht eingestehen kann, für drei Schauspieler eingerichtet. Das Kammerspiel, das die Frage der Moral und den Wert des einzelnen Lebens zum Thema hat, wird kommentiert mit Bibeltexten und Aussagen anderer großer Autoren wie Gorki und Turgenjew.

„Schuld und Sühne“, 8.-11. Februar, jeweils 20 Uhr, Monsun Theater

Shakespeare nicht gewachsen
Highlight / Kritik / Schauspiel

Shakespeare nicht gewachsen

„Hamlet“, Theater an der Washingtonallee

Mal wieder „Hamlet“. Dieses Mal auf wenigen Quadratmetern, denn im Theater an der Washingtonallee, in dem Shakespeare-Kenner Horst Seidler jetzt die Tragödie um den Dänenprinzen inszenierte, befinden sich Bühne und Zuschauerraum in einem durchschnittlich großen Wohnzimmer. Da können Schauspieler auf Tuchfühlung zum Publikum gehen. […]

„Imperial“ mit Wallace weiter auf Erfolgkurs
Kritik / Schauspiel

„Imperial“ mit Wallace weiter auf Erfolgkurs

Zwei Männer trafen einander in einer kleinen Stadt des Bergischen Landes mit Namen Remscheid. Ihr Anziehungspunkt war derselbe: Das „Westdeutsche Tourneetheater“, damals der Bundesrepublik kleinste Tourneebühne mit einem wahrhaft bunten Programm. Auf dem Intendantenstuhl, von dem aus heute die Intendantin Claudia Sowa die Geschicke des Theaters leitet, saß zu jener Zeit der Abenteurer Joschi Jaschintzki, Erfüller fast aller Wünsche junger Regisseure und Schauspieler. […]